Windkraft nutzen statt abregeln.

10 TWh

Das Problem

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, die wir nicht flexibel dann nutzen oder speichern können, wenn sie erzeugt wird, muss abgeregelt werden. 2023 gingen so rund 10 TWh erneuerbar erzeugter Strom verloren, vor allem in der Windkraft. Gleichzeitig kostet die Abregelung uns Milliarden. Dabei könnten wir diesen Strom sehr gut gebrauchen – hunderttausende Menschen könnten zum Beispiel damit jeden Tag warm duschen.

Windmill rotor
Windmill rotor
Windmill rotor

Die Idee

Wir speichern Windstrom als Wärme. Dafür nutzen wir steuerbare Heizstäbe im Warmwasserspeicher der Gas- oder Ölheizung direkt bei dir im Haus.

Shower Animation

Der Weg

Der Heizstab wird gezielt gesteuert und hat einen eigenen Stromzähler mit eigenem Stromtarif. Ab Oktober 2024 dürfen wir mit dem neu eingeführten „Nutzen statt Abregeln“-Gesetz besonders günstige Bedingungen für den Strombezug der Windduscher-Heizstäbe in Anspruch nehmen. Damit ist Windduschen erstmals wirtschaftlich gegenüber der Alternative Gas oder Öl. decarbon1ze steuert deinen Heizstab. Der bundesweit erste Windduscher-Stromtarif kommt von der Prokon eG.

Heizstab

Seid Teil der Lösung!

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FAQ

Was ist nutzen statt abregeln?

Was bedeutet „Nutzen statt Abregeln“?

Strom aus erneuerbaren Energien steht nicht immer in gleichmäßigen Mengen zur Verfügung. Gleichzeitig kann das Stromnetz selbst den Strom nicht speichern: Erzeugung und Verbrauch müssen immer ausgeglichen sein. Bei starkem Wind oder an sonnigen Tagen kann es passieren, dass mehr erneuerbar erzeugter Strom zur Verfügung steht, als das Netz abtransportieren oder regional verbraucht werden kann. Dieser Strom ist nicht zu viel. Wir verbrennen zum Beispiel gleichzeitig Öl oder Gas für warmes Wasser, oder nutzen fossile Kraftstoffe zum Autofahren. Die Strommenge ist aber zu diesen Zeitpunkten zu viel für das Stromnetz. Dann müssen Erzeugungsanlagen abgeregelt werden, um das Netz nicht zu überlasten. Die Betreiber der Anlagen erhalten dafür eine Entschädigungszahlung. 2023 mussten Entschädigungen in Milliardenhöhe gezahlt werden. Über die Netzentgelte zahlen wir alle diese Entschädigungen. Besser wäre es, wenn wir den Strom in diesen Überschusszeiten flexibel nutzen könnten – zum Beispiel in dem wir Wasser erwärmen oder Elektroautos laden. Das beschleunigt den Umstieg auf erneuerbare Energien auch in der Wärme und im Verkehr, nutzt den erneuerbar erzeugten Strom sinnvoll, und vermeidet Verschwendung. Nutzen statt Abregeln, eben.

Was ist neu an Nutzen statt Abregeln?

Nutzen statt Abregeln klingt einfach. Technisch gesehen ist es das auch: Mehr flexibler Stromverbrauch in der Region, in der viel Strom erzeugt wird, vermeidet die Abregelung aufgrund von „Stromstau“ im Netz. Dafür nutzt man möglichst flexible Verbrauchsanlagen, die man dann gezielt anschalten kann. Das Problem liegt bei den Stromkosten. Für eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz zahlen Stromkund:innen zur Zeit durchschnittlich 37 Cent. Eine Kilowattstunde Gas dagegen kostet durchschnittlich nur etwa 11 Cent. Es lohnte sich bisher der Umstieg auf Strom in der Wärme oder im Verkehr deshalb nur mit sehr effizienten Anlagen, die aus einer Kilowattstunde Strom so viel herausholen können, dass es den Preisunterschied ausgleicht. Das kann zum Beispiel eine Wärmepumpe. Für viele Häuser ist der Umstieg auf die Wärmepumpe aber nicht leicht kurzfristig umsetzbar. Obwohl wir also Windstromerzeugung immer öfter abregeln müssen, war es selbst direkt in den Windkrafterzeugungsregionen günstiger, mit Gas zu duschen als mit Strom. Das galt auch dann, wenn wir den Strom sonst sogar abregeln mussten. Neu ist jetzt, dass §13k Absatz 6 im Energiewirtschaftsgesetz erlaubt, den Preis für Strom, den wir sonst verschwenden müssten, so weit abzusenken, dass er günstiger wird als eine kWh Gas. Dann kann zum Beispiel eine einfache Stromdirektheizung im Warmwasserspeicher den erneuerbaren Strom nutzen, ihn sinnvoll speichern und Abregelung vermeiden, und Gas oder Öl ersetzen.

Warum soll ich Windduschen?

Windduschen bedeutet, dass wir Wasser gezielt mit Strom erwärmen, wenn die Stromerzeugung sonst abgeregelt worden wäre. Dafür benutzen wir einen einfachen Heizstab, wie ihr ihn in klein sonst aus dem Wasserkocher kennt. Der Heizstab kann im Warmwasserspeicher der meisten Heizungsanlagen einfach nachgerüstet werden. Das bedeutet: Auch in Häusern, in denen es zurzeit noch nicht leicht wäre, auf eine Wärmepumpe umzusteigen, oder in denen die Gas- oder Ölheizung erst vor wenigen Jahren ersetzt wurde, können Menschen in die erneuerbare Wärme einsteigen. So ein Heizstab ist eine Stromdirektheizung, die sich nur mit günstigem Windstrom lohnt. Da lohnt sie sich aber doppelt, denn wir speichern erneuerbar erzeugten Strom und können gleichzeitig den fossilen Brennstoff für unsere Heizung sparen.

Wer kann teilnehmen?

Welche Stromverbraucher können teilnehmen?

Teilnehmen können Stromverbrauchsanlagen, die flexibel immer nur dann zugeschaltet werden, wenn eine Netzüberlastung droht, wenn wir also regional „zu viel“ Strom aus erneuerbaren Anlagen erzeugen können. Außerdem müssen die Anlagen zusätzliche Verbraucher sein. Zusätzlich heißt, dass die Anlagen nicht sowieso Strom verbraucht hätten, sondern gezielt dann zum Einsatz kommen können, wenn wir den Stromverbrauch erhöhen müssen, um die Abregelung zu vermeiden. Nur wenn also die Anlage gezielt eingeschaltet und ihr Stromverbrauch separat gezählt werden kann, darf sie für Nutzen statt abregeln angemeldet und nach den besonders günstigen Bedingungen abgerechnet werden.

Wie wird ausgewählt, welche Anlagen den günstigen Strom nutzen dürfen?

Eine zusätzliche Stromverbrauchsanlage muss vom Netzbetreiber als „Nutzen statt Abregeln“-Anlage qualifiziert werden. Dabei prüft der Netzbetreiber, dass hier wirklich eine neue Speichermöglichkeit entsteht, die Abregelung vermeiden kann. Dafür sind vor allem zwei Dinge wichtig. Erstens muss die Anlage dort stehen, wo viel erneuerbare Erzeugung sonst Netzengpässe und Abregelung verursachen kann. Die Netzbetreiber nennen diese Orte Entlastungsregionen. Zweitens muss die Anlage zusätzlich sein, gezielt steuerbar, und sie muss separat gezählt und abgerechnet werden können. Dieser Qualifikationsprozess wird von dem jeweils zuständigen Übertragungsnetzbetreiber durchgeführt. Für Windduscher kümmert decarbon1ze sich als Einsatzverantwortlicher darum, dass die Anlagen die entsprechende Zulassung erhalten.

Was ist ein Einsatzverantwortlicher?

Die Rolle des Einsatzverantwortlichen wurde mit der „Nutzen statt Abregeln“ Regelung neu eingeführt. Der Einsatzverantwortliche kümmert sich darum, dass eine Anlage als zusätzliche zuschaltbare Last qualifiziert wird, reagiert auf die Anforderung für flexiblen Stromverbrauch des Übertragungsnetzbetreibers und sorgt für die gezielte Zuschaltung der Anlagen und die anschließende Nachweisführung des Verbrauchs. Außerdem fasst der Einsatzverantwortliche kleine Verbrauchsanlagen in Gruppen zusammen. Einzeln dürfen sie nämlich nicht an Nutzen statt Abregeln teilnehmen, weil der koordinatorische Aufwand für den Übertragungsnetzbetreiber zu groß wäre.

Wer kann beim Windduschen dabei sein?

Stromverbrauchsanlagen, die an „Nutzen statt Abregeln“ teilnehmen wollen, müssen in den sogenannten Entlastungsregionen liegen, die die Übertragungsnetzbetreiber festgelegt haben. Wir betreiben die ersten Windduscher Anlagenpools in den Landkreisen Nordfriesland und Dithmarschen und in Hamburg. Da wohnst du? Super, dann gleich bewerben! Die Anlagen müssen zusätzlich eine technische Qualifikation durchlaufen. Das heißt insbesondere, dass nachgewiesen werden muss wie die Anlagen individuell steuerbar und separat gezählt sind, und dass sie den Netzanschluss nicht überlasten. Der Besitzer der Anlage muss einen Einsatzverantwortlichen für die Anlage wählen.

Wie funktioniert die Technik?

Wie wird der Heizstab ein- und ausgeschaltet?

Der Windduscher Heizstab darf nur für den Verbrauch nach Nutzen statt Abregeln genutzt werden. Nur dann ist er im Sinne des Gesetzes eine zusätzliche Verbrauchsanlage. Als steuerbare Anlage muss der Heizstab außerdem Teil einer sogenannten Kleinentlastungsanlagengruppe werden, das heißt es muss ein Einsatzverantwortlicher gewählt werden, der für die Teilnahme am Nutzen statt Abregeln Verfahren viele kleine Stromverbraucher zu einer größeren Gruppe zusammenfasst. Wenn der Übertragungsnetzbetreiber in einer Region einen Engpass prognostiziert, der Abregelung zur Folge hätte, stellt er eine Anforderung über flexiblen Stromverbrauch in der entsprechenden Region und für den jeweiligen Zeitraum. Der Einsatzverantwortliche bietet dem Übertragungsnetzbetreiber dann die jeweils zur Verfügung stehende Menge flexiblen Stromverbrauchs an. Nach erfolgter Zusage durch den Übertragungsnetzbetreiber schickt der Einsatzverantwortliche digital ein Signal an den Heizstab, wann, wie lange und mit welcher Leistung er eingeschaltet werden soll. Der Heizstab wird nach Ablauf der freigegebenen Periode wieder ausgeschaltet. Natürlich ist durch Sensoren außerdem sichergestellt, dass das Wasser im Speicher nicht zu heiß wird. Dann schaltet sich der Heizstab ebenfalls automatisch aus. Windduscher müssen selbst also nichts tun.

Strom und Wasser gehört doch eigentlich nicht zusammen. Wie ist die Elektrik abgesichert?

Ein Heizstab ist Standardhardware. In vielen Warmwasserspeichern ist entweder schon eine eigene Öffnung vorgesehen, in die der Heizstab eingeschraubt werden kann, oder der Heizstab kann in das vorhandene Wartungsloch eingesetzt werden. Oft werden Heizstäbe auch heute schon eingesetzt, zum Beispiel um Solarstromerzeugung vom eigenen Dach in Warmwasser zu speichern, oder um an besonders kalten Tagen die Leistung der Wärmepumpe zu unterstützen. Die elektrische Installation ist standardgemäß abgesichert.

Kann das Wasser im Speicher durch den Heizstab zu heiß werden?

Im Wasserspeicher und auch im Heizstab sind Sensoren verbaut, die die Temperatur des Speichers erfassen. Wird die Zieltemperatur erreicht, schaltet sich der Heizstab ab. Das Prinzip gilt übrigens auch für die gewöhnliche Heizungsanlage. Über die Einstellung der Höchsttemperatur im Speicher kann also sichergestellt werden, dass auch der Heizstab das Wasser nicht stärker erwärmt als gewünscht.

Welche Daten sammelt das intelligente Messsystem für den Heizstab?

Damit Windduscher den besonders günstigen Preis für „Nutzen statt Abregeln“ Strom in Anspruch nehmen können, stellt der Einsatzverantwortliche sicher, dass der Heizstab entsprechend des Fahrplans an- und ausgeschaltet und der Verbrauch viertelstundengenau gemessen wurde. Diese Viertelstundenwerte werden durch das intelligente Messsystem gezählt und an den Messstellenbetreiber übermittelt. Für Windduscher ist das decarbon1ze. Das ist wichtig für die Nachweisführung des Einsatzverantwortlichen. Außerdem erhält die Prokon eG als Windduscher Lieferant ebenfalls viertelstundengenaue Verbrauchswerte des Heizstabs.

Wer hat Zugriff auf meinen Heizstab?

Der Heizstab wird durch decarbon1ze als Einsatzverantwortlichen gesteuert, das heißt ein- und ausgeschaltet. Windduscher können den Verbrauch des Heizstabs, eingesparte Emissionen und weitere spannende Infos in einer eigenen App für den Heizstab einsehen. Eine manuelle Steuerung für den Heizstab gibt es nicht. Windduscher können aber jederzeit melden, dass sie aktuell nicht an Nutzen statt Abregeln teilnehmen können oder wollen. Das kann kurzfristig zum Beispiel aufgrund von Wartungsarbeiten notwendig sein.

Kann ich den Heizstab selbst ein- oder ausschalten?

Nein. Der Heizstab wird bei Nutzen statt Abregeln durch den Einsatzverantwortlichen ein- und ausgeschaltet, oder schaltet sich bei Erreichen der Zieltemperatur selbstständig ab. Aus Sicherheitsgründen oder im Notfall kann aber die Stromzufuhr zum Heizstab manuell vor Ort unterbrochen werden. Der Heizstab ist dann abgeschaltet.

Was passiert, wenn ich in den Urlaub fahre oder eine Pause brauche?

Wenn sich dein Warmwasserbedarf ändert, weil du zum Beispiel in den Urlaub fährst oder längere Zeit nicht da bist, ist es wichtig, dass dein Heizstab vorübergehend abgemeldet wird. Sag uns dazu unbedingt Bescheid. Wir schalten dann den Heizstab auf ruhend, sodass sicher gestellt ist, dass deine Anlage nicht in deiner Abwesenheit läuft.

Was kostet mich das Windduschen?

Was kostet der Strom für meinen Heizstab?

Weil das Gesetz zum Nutzen statt Abregeln ganz neu ist, arbeiten die Netzbetreiber derzeit noch an der Umsetzung und Stromlieferanten haben noch keine neuen Tarife vorgestellt. Sicher ist aber schon jetzt: Der Strom wird weniger kosten als eine Kilowattstunde Gas. Denn das Gesetz soll dabei unterstützen, erneuerbaren Strom sinnvoll einzuspeichern: Dort, wo wir damit fossile Brennstoffe direkt ersetzen und klimaschädliche Emissionen vermeiden können. Mit unserer Windduscher Initiative könnt ihr daher mit erneuerbarer Energie warmes Wasser erzeugen und einspeichern, und zahlt dafür nicht mehr, als ihr für warmes Wasser sonst bezahlt hättet. Es wird also nicht teurer, und trotzdem klimafreundlich. Im Idealfall wird es sogar noch ein bisschen günstiger.

Wie wird der Heizstabstrom abgerechnet?

Der Heizstab erhält einen eigenen elektrischen Anschluss mit einem separaten Stromzähler. Für diesen Stromzähler wird ein Nutzen statt Abregeln Stromtarif abgeschlossen. Auf der Grundlage des separat gemessenen Verbrauchs wird der Nachweis erbracht, dass der Heizstab auch wirklich angeschaltet wurde, um Abregelung zu vermeiden. Dann darf der Stromlieferant dafür den günstigen Nutzen statt Abregeln Preis abrechnen. Für die ersten Windduscher liefert die Prokon eG den Heizstabstrom.

Kann ich für den Heizstab einen eigenen Stromlieferanten wählen?

Für die ersten Windduscher liefert die Prokon eG den Strom. Der Heizstabverbrauch wird aber mit einem handelsüblichen Messsystem gezählt. Für diesen Zähler kann mit jedem Lieferanten ein Tarif abgeschlossen werden, wenn dieser Lieferant einen Nutzen statt Abregeln Tarif anbietet.

Eure Windduschen Partner

Die Prokon eG liefert den Windduschen-Strom. Deutschlands größte Energiegenossenschaft projektiert und betreibt Wind- und PV-Parks und verkauft den dort generierten Ökostrom.

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decarbon1ze steuert die Winddusch-Heizstäbe nach Netzbetreiberanforderungen. Das Energiewende-Startup ist ein Pionier digitaler Messdienstleistungen.

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